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Am Ende war es eine Zittersaison für den einzigen heimischen Bezirksligisten TuS Freckenhorst. Die Gelb-Schwarzen schleppten sich so gerade ins Ziel. Am vorletzten Spieltag trat der TuS beim bereits feststehenden Absteiger Rot-Weiß Unna an. Zum unzähligen Male wollte die Truppe vom Feidiek den endgültigen Schritt zum Klassenerhalt vollziehen. Fast wäre es wieder schiefgegangen. Unna glich in der 13. Minute aus und ging sogar 18 Minuten vor dem Ende in Führung. „Ich dachte, das war es jetzt. Es wird ganz eng für uns“, erklärte TuS-Coach Andreas Strump. Doch die Freckenhorster drehten die Partie in der Schlussviertelstunde, gewannen mit 3:2 und feierten den Klassenerhalt.

Für den TuS war es eine Saison zum Vergessen. „Wir hatten schon im Sommer bewusst unser Ziel nach unten korrigiert und nur einen einstelligen Tabellenplatz als Wunsch formuliert. Wir wussten, dass wir an sportlicher Qualität eingebüßt hatten. Aber dass es doch so eng werden würde, damit hatten wir nicht gerechnet“, erklärt Strump. Die Gründe waren vielschichtig. „Im Winter haben uns Simon Kaminski und Lars Brechler verlassen, was so nicht geplant war. Hinzu kamen Verletzungen und viele Urlaube, vor allem in der Defensive hatten wir immer wieder große Probleme. Nur selten haben wir einer eingespielten Formation hinten agiert. Das schlug sich dann in den Ergebnissen nieder“, so Strump. Auch in der Statistik ist die Entwicklung abzulesen. In der Hinrunde lag der TuS noch auf Rang neun, in der Rückrunde legte er die viertschwächste Leistung hin. Aber nicht nur die Abwehr hatte Probleme, auch im Angriff lief es nicht rund. Alleinunterhalter war einmal mehr Pierre Jöcker, der mit seinen 21 Toren auf Rang sechs der Torjägerliste geführt wird. Am heimischen Feidiek brachten die Freckenhorster im Schnitt nur 1,69 Tore pro Spiel zuwege. Schwächer war nur Wiedenbrück II mit 1,5 Heimtoren pro Begegnung.

Schwache Spiele gab es beim TuS reichlich in der abgelaufenen Saison. So verloren die Freckenhorster beide Partien gegen Ennigerloh, sorgten für einen von nur drei Saisonsiegen von Schlusslicht Rhynern II, gingen in Sünninghausen mit 1:4 kläglich unter und hatten daheim gegen Mitabstiegskonkurrent Oestinghausen beim 1:3 nicht wirklich eine Siegchance. „Gerade gegen Oestinghausen haben wir komplett ohne Abwehr gespielt, weil erneut so viele Leute aus unterschiedlichen Gründen verhindert waren. Spielerisch haben wir in meinem letzten Jahr enorm an Qualität verloren. Wir waren mit der Truppe selten in der Lage, das Spiel zu gestalten, wir konnten meist nur reagieren“, beklagte Strump, für den es das erste Mal in seiner langen Trainerlaufbahn gegen den Abstieg ging. „Bislang spielte ich mit meinen Truppen meist oben mit oder lag im gesicherten Mittelfeld. Ich bin froh, dass ich in meinem letzten Jahr nicht abgestiegen bin.“ Ob es für ihn eine Fortsetzung auf der Trainerbank gibt, ließ er offen. „Ich werde im Sommer 47 Jahre und genieße jetzt erst einmal die Auszeit. Eine Rückkehr ist nicht geplant, die Dauer der Auszeit auch nicht. Ich warte ab, was so passieren wird“, erläutert Strump seine Zukunftspläne.

Für Aufsehen in der Liga sorgte Aufsteiger IG Bönen, das in die Fußstapfen von AFS Ahlen (98/99), SCE Hamm (99/00), TSV Ahlen (00/01) und VfL Wolbeck (08/09) trat. Diese Teams schafften alle den direkten Durchmarsch von der A-Liga in die Landesliga.

Der Text ist für die Westfälische Nachrichten erstellt worden und auch hier abrufbar:
https://www.wn.de/Sport/Lokalsport/Warendorf/3801970-Fussball-Saisonbilanz-der-Bezirksliga-7-TuS-Freckenhorst-So-gerade-noch-mal-gut-gegangen