Redaktion:
Brückenstr. 14
48231 Warendorf

Die 16 A-Ligisten taten es erneut. Wie im Vorjahr schossen sie in 240 Begegnungen exakt 1079 Treffer. Was wie Zahlenmagie anmutet, dürfte dann doch eher dem Zufall geschuldet sein. Ganz und gar nicht zufällig war allerdings der Meistertitel des SV Liesborn, der sich mit zehn Punkten Vorsprung auf Fortuna Walstedde durchsetzte.

Vor Jahresfrist wurde die Spielgemeinschaft mit Diestedde aufgelöst. Es war die Grundvoraussetzung, dass ein Aufstieg in die Bezirksliga möglich ist. Spielertrainer Rene Wessels, der schon für den SV Meppen, SV Lippstadt und SC Roland am Ball war, führte dann sein Team auch souverän zum Titel. Von den ersten elf Partien ging nur das Gastspiel in Oelde mit 1:3 verloren. Nach der Hinrunde betrug der Vorsprung auf den SV Neubeckum allerdings nur drei Zähler. Ein enges Rennen war erwartet worden. Doch der ärgste Konkurrent aus Neubeckum brach ein, holte lediglich noch 18 Punkte in der zweiten Serie. Am Ende schob sich Fortuna Walstedde auf den zweiten Platz, holte damit in den letzten drei Jahren zwei Vizemeistertitel und einmal den dritten Platz. Dementsprechend enttäuscht war die Truppe rund um Trainer Eddy Chart, der früher mit dem SVA Bockum-Hövel höherklassig reichlich Erfolge gesammelt hatte.

Die Ahlener Teams konnten in den Titelkampf nicht eingreifen. Westfalia Vorhelm wiederholte seinen vierten Platz aus dem Vorjahr, sammelte aber acht Punkte weniger ein. Die Angriffsleistung entsprach mit 99 Toren in etwa der des Vorjahres (95), allerdings war die Abwehr mit elf Gegentoren deutlich löchriger. Das könnte ein Grund für den Punkterückgang sein. Der Zug nach oben war dabei fast schon Mitte September abgefahren nach nur zwei Siegen aus den ersten sechs Partien. Gegen die Top-Teams aus Liesborn (2:6) und Walstedde (2:5) hatte es deutliche Klatschen gegeben. Insgesamt holten die Wibbeltstädter gegen die ersten drei Teams der Tabelle in sechs Spielen nur einen Punkt. Zu wenig, um ganz oben mitspielen zu können.

Westfalia-Coach Oliver Glöden versucht es dann in der kommenden Saison mit einem anderen Ahlener Klub, bekanntlich wechselt er zu Vorwärts, während Dennis Averhage nach zwei Jahren vom SC Hoetmar nach Vorhelm zurückkehrt. Aber auch Vorwärts musste ähnlich wie Vorhelm gegenüber der Vorsaison einen Einbruch hinnehmen. Zwölf Punkte fehlten auf dem Konto, im Angriff 22 Tore, so dass wie vor zwei Jahren Platz sechs heraussprang. Der Start der DJK war katastrophal. Lediglich zwei der ersten zehn Matches wurden gewonnen, siebenmal verließ die DJK den Platz als Verlierer Mitte Oktober war die Messe gelesen. Eine starke Rückrunde mit 31 Punkten entschädigte die Fans wenigstens noch.

Die beiden Aufsteiger ASK Ahlen und Aramäer Ahlen hielten problemlos die Klasse. Für den ASK war es das erste A-Liga-Jahr und das nächste soll möglicherweise auch das letzte sein, denn der Klub strebt Richtung Bezirksliga. Gegen Top-Teams konnte sich der Neuling schon in der abgelaufenen Runde gut behaupten. So ging von vier Spielen gegen die beiden führenden Mannschaften aus Liesborn und Walstedde nur eines verloren. An den Comeback-Qualitäten nach Halbzeit-Rückstand müsste allerdings noch etwas gearbeitet werden, denn aus neun derartigen Matches sprang nur ein Remis heraus.

Die Bezirksliga ist für den zweiten heimischen Neuling Aramäer Ahlen kein Neuland. 2005/06 stieg die Truppe auf, kehrte 2007 jedoch zurück und musste 2011 und 2016 zwei Abstiege in die B-Liga hinnehmen. Anders als 2015/16 konnte sich die Truppe aber nun in der A-Liga halten. Vor allem die Offensivleistung genügte höheren Ansprüchen. Die Torquote von 2,47 war die fünftbeste der Liga, allerdings ließ die Defensive durchschnittlich 2,57 Gegentore zu.

Von derartigen Quoten träumten die Spieler der Ahlener SG. 166 Tore ließ sich das Team aus dem Sportpark Nord einschenken, was jedoch kein Minusrekord bedeutete. Gaye Genclik Ahlen (2011/12: 205) und Baris Spor Oelde (2014/15: 190) hatten noch größere Abwehrsorgen. Aber weniger als vier Punkte holte kein A-Ligist in den letzten 18 Jahren. Die ASG stellte damit den Minusrekord von Baris Spor Oelde (2014/15) ein. Nach sechs Jahren A-Liga geht es nun in die B-Klasse. Der Klub stieg damit in letzten 15 Jahren viermal ab, spielte 2003/04 noch in der Landesliga.

Erstmals gab es in der A-Liga vier Neulinge, alle hielten die Klasse. Der letzte Aufsteiger, der nach einem Jahr gleich wieder absteigen musste, war Aramäer Ahlen 2016. ASK Ahlen war der viertbeste Neuling der letzten 18 Jahre. Nur SpVg Beckum (2003/04: 1.), TuS Wadersloh (2002/03: 2.) und SuS Ennigerloh (2015/16: 5.) holten bessere Platzierungen.

Der Text ist für die Ahlener Zeitung erstellt worden und auch hier abrufbar:
https://www.wn.de/Sport/Lokalsport/Ahlen/3839821-Fussball-Kreisliga-A-Beckum-Saison-Rueckblick-Wo-Ahlener-A-Ligisten-ueberzeugten-und-wo-nicht