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Ahlen. Ein Herzschlagfinale wie im Vorjahr blieb den ASG-Fans in dieser Saison erspart. Die mangelnde Spannung in den letzten Spielen wurde aber für den frühzeitigen Klassenerhalt gern in Kauf genommen. Denn auch in diesem Jahr stritten sich erneut drei Teams am letzten Spieltag um zwei freie Plätze. Letztlich erwische es die Ostfriesen aus Aurich, die nun den Gang in die Oberliga antreten müssen.

Die ASG hatte wie in der Hinrunde auch im zweiten Saisonabschnitt ein Problem mit besserplatzierten Teams. Aus allen Partien gegen die Teams auf Rang eins bis sechs sprang nicht ein einziger Zähler heraus. Gegen die Mannschaften auf Rang eins bis acht gab es nur einen Sieg zu vermelden, als die Bergischen Panther im Februar mit 32:26 bezwungen wurden. Die Punkte für den Klassenerhalt wurden vornehmlich gegen die Teams geholt, die sich auf Augenhöhe befanden. Das funktionierte aber so gut, dass schon Anfang April der Klassenerhalt gefeiert werden konnte. Die ASG verlor zwar damals in Ferndorf klar mit 20:35 und kassierte damit ihre höchste Saisonniederlage, dennoch konnte nach dem Abpfiff gefeiert werden, weil der damalige Drittletzte Lemgo II die ASG nicht mehr hätte einholen können.

Rein ergebnistechnisch hatte die Bertow-Truppe ihre beste Phase zwischen Ende Januar und Mitte März. Fünf der sieben Partien konnten die Ahlener für sich entscheiden und damit den Grundstein für den Klassenerhalt legen. Danach klang die Saison eher aus, was auch dem Spielplan geschuldet war, denn es standen fast ausschließlich Vereine aus der oberen Tabellenhälfte auf dem Programm. Von den letzten sechs Begegnungen konnte nur noch gegen Schlusslicht TV Korschenbroich ein Sieg eingefahren werden.

Den Ahlenern kam zugute, dass sie mit Mattes Rogowski einen Torgaranten in ihren Reihen hatten. Zur Winterpause lag der Rückraumspieler nur auf Platz 20 der Torjägerliste mit 69 Treffern. In der zweiten Hälfte drehte er dann mächtig auf, warf 106 Tore in 14 Spielen und eroberte sich den dritten Rang in der Torjägerliste der 3. Liga West. Er beerbte damit Marvin Michalczik, der im Vorjahr mit 138 Toren bester ASG-Werfer gewesen war. Rogowski konnte seine Vorjahresausbeute um 94 Treffer steigern. Seine Bestmarke waren 15 Tore beim 35:31-Heimsieg über Lemgo II.

Auch das Team setzte in der 3. Liga seine Steigerung kontinuierlich fort. Nach dem Abstieg 2011/12 (15.) und Rang 13 im Vorjahr reichte es dieses Mal zu einem einstelligen Tabellenplatz. Nur als Zweitvertretung HSG Ahlen-Hamm II war ein Ahlener Team in der 3. Liga besser platziert (2011/12: 8.).

Die Meisterfrage verlief in dieser Saison wenig dramatisch. Fast hätte Zweitliga-Absteiger TuS Ferndorf eine makellose Saison gespielt, wenn er sich nicht im letzten Match gegen Schalksmühle-Halver ein Unentschieden erlaubt hätte. Dass dann doch noch ein wenig Spannung um den Aufstieg eintrat, war der Tatsache geschuldet, dass der Süden keinen Aufsteiger stellte und Zweitplatzierte, sofern sie einen Lizenzantrag gestellt hatten, plötzlich eine Chance hatten. Da aber nur Dormagen von allen Zweitplatziertem einen Antrag gestellt hatte, glückte die Rückkehr in die 2. Bundesliga sogar ohne Aufstiegsrunde. Ab Spieltag drei stand der TSV auf dem zweiten Rang.

Zu den Enttäuschungen der Saison zählt sicherlich die HSG Krefeld. Schon in der Hinrunde leistete sich das verstärkte Team Patzer gegen Minden II und Menden. Der Unmut im Umfeld war so groß, dass Trainer Olaf Mast nach zehn Jahren gehen musste. Die Interimslösung Dusko Bilanovic konnte das Team aber auch nicht in Fahrt bringen, es gab in der Rückrunde weitere Niederlagen und Punktverluste, so dass nur Rang vier belegt wurde.

Bester Aufsteiger waren die Bergischen Panther, die als Siebter die Saison beendeten. Der letzte Aufsteiger, der besser war, war die HSG Lemgo II, die 2011/12 bis auf Platz vier vorstürmte.

Der Torschnitt erreichte seit Einführung der 3. Liga (2010/11) ein Rekordtief. 54,96 Treffer wurden registriert, weniger waren es nie. Im Vorjahr fielen fast drei Tore mehr pro Spiel. Offensiv war der Leichlinger TV am besten aufgestellt (958 Tore), während Meister TuS Ferndorf in der Abwehr fast nicht zu überwinden war. Die Gegentorquote lag bei sagenhaften 20,7 – wahrhaft meisterlich.