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Die Galopper machen zwar nie Pause, doch aktuell wird in Deutschland nur auf den Alwetterbahnen in Neuss und Dortmund veranstaltet. Die Saison 2018 geht mit den ersten Rennen auf Gras so richtig los im April.

Doch auch im vergangenen Jahr hatte die heimische Turfszene einiges zu bieten. Der Stall des Beelener Rudi Storp steht kurz vor seinem 5000. Auftritt, Besitzertrainer Ferdinand Leve konnte bei 51 Starts sieben Siege einstreichen. Doch der Shooting-Star der Szene war die Warendorferin Lilli-Marie Engels. Sie wurde im vergangenen Jahr mit beeindruckenden 20 Siegen Amateur-Championesse.

Die 17-Jährige gilt in Deutschland als großes Jockeytalent, trat am 18. April 2015 in Magdeburg erstmals offiziell an. Rudi Storp engagierte die talentierte Reiterin für Princess Dumont, die damals in einem Ausgleich-IV-Rennen Sechste wurde. Doch nur zwölf Rennen später feierte sie auf Mister Spock in Hannover ihren ersten Sieg. Bis zum heutigen Tag stand sie 29-mal ganz oben auf dem Podest.

Ihren großen Durchbruch erlebte sie im Vorjahr. 156-mal stieg sie in den Sattel, 20 Rennen davon konnte sie gewinnen, 31-mal landete sie auf Rang zwei oder drei. Den finalen Höhepunkt erlebte sie dann am zweiten Weihnachtstag auf der Galopprennbahn in Dortmund Wambel. Unter Flutlicht erreichte sie auf Dialekt ihren 20. Saisonsieg und wurde im Anschluss in Beisein von Familie und Freunden geehrt. In der Championatswertung verwies sie Olga Laznovska (12 Siege) und Lena Maria Mattes (10) auf die Plätze.

Einer ihrer Förderer ist der Niederländer Lucien van der Meulen aus Boxmeer. Er erkannte ihr Talent und setzte sie seit Herbst des letzten Jahres konsequent auf chancenreiche Pferde ein. Fünfmal gewann sie für den niederländischen Trainer Rennen. Aber auch der Beelener Rennstall von Rudi und Elisabeth Storp setzte die junge Warendorferin immer wieder ein. So führte sie Mitte August die fünfjährige Stute Absolute Amy in Mülheim in einem Ausgleich-IV-Rennen zum Sieg. „Ich habe in den vielen Jahren noch keine Reiterin mit so viel Talent erlebt wie Lilli-Marie Engels“, erklärt van der Meulen. Lilli-Marie hingegen bleibt trotz ihres Durchbruchs auf dem Teppich: „In 2018 mache ich mein Abitur und ich will viel Spaß bei der Reiterei haben.“

Großen Spaß hatten auch Elisabeth und Rudi Storp mit den von ihnen trainierten Pferden. 20 Siege sprangen heraus bei 257 Starts, 48-mal landeten ihre Schützlinge auf dem Treppchen. Die Siegerprämien von 121.193 Euro war die zweithöchste Jahresgewinnsumme seit 1985. Nur im Jahr 2013 konnte diese um 256 Euro überboten werden. Dabei konnte das Beelener Ehepaar die Mitteldeutsche Galoppserie gewinnen. Die aus acht Rennen bestehende Serie der Rennvereine aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern entschied Elisabeth Storp mit 30 Punkten klar für sich. Auch die Besitzerwertung ging an die Strops. Ihr Nightdance Prince holte 15 Zähler. Für die meisten Siege in 2017 sorgte jedoch ein anderer Schützling. Die Leistung des fünfjährige Wallachs Highly Favoured war überragend, der 15-mal an den Start ging in 2017 und zwölfmal auf dem Treppchen landete, sechsmal ganz oben.

Für Ferdinand Leve lief es bis zur Mitte des Jahres recht gut. Alle sieben Saisonsiege waren bis Ende Juli unter Dach und Fach. Danach war zwar nicht Schluss, doch für einen Siegerplatz reichte es nicht mehr. Dennoch war der dritte Rang von Felician Anfang Oktober in Düsseldorf in einem Gruppe-III-Rennen bemerkenswert und brachte 6000 Euro ein. Die höchste Summe strich aber Diamond Daisy, die mittlerweile von Jean-Pierre Carvalho trainiert wird, Anfang Juli in Hannover ein. 6500 Euro war die Siegprämie in einem Ausgleich-II-Rennen.