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Im Frühjahr 1988 sitzt der Fußball-Vorstand des TuS Freckenhorst bei Dieter Nienberg auf der Terrasse und diskutiert die Idee eines Hallenfußballturniers für den Altkreis Warendorf. Neidisch blickte man seinerzeit auf den 1. FC Gievenbeck, der mit der Hallenstadtmeisterschaft ein Markenprodukt geschaffen hatte. Eine ähnliche Idee verfolgten auch die Verantwortlichen des TuS Freckenhorst, die schon Jahre zuvor eine Warendorfer Hallenstadtmeisterschaft aus der Taufe gehoben hatten, die aber schnell wieder in der Versenkung verschwand. Dieses Mal war es aber klar, dass der Teilnehmerkreis größer gezogen werden musste. Der Fußball-Altkreis Warendorf schien die richtige Mischung zu sein.

Im Verein musste allerdings zunächst Überzeugungsarbeit geleistet werden, solch ein Mammutturnier durchzuführen. Immerhin bestand ein finanzielles Risiko, da niemand wusste, ob das Turnier nicht ein Flop würde. Doch bereits die erste Veranstaltung, die Ende Januar 1989 über die Bühne ging – damals noch an drei Tagen – war ein Erfolg. Ein Jahr später wurde die HKM auf vier Tage ausgedehnt und auf die erste Januarwoche verlegt. Das Besucherinteresse stieg von Jahr zu Jahr. Die Von-Ketteler-Halle in Warendorf platzte bald aus allen Nähten. „Die Zuschauer standen teilweise in Fünferreihen hinter den Sitzplätzen. Wenn man nicht groß genug war, konnte man nicht viel sehen“, erinnert sich Dieter Nienberg einer der Hauptorganisatoren des Turniers. Die Gelb-Schwarzen hatten mit ihrer Idee den Nerv der heimischen Fußballwelt getroffen.

Im Jahre 2008 leiteten die Freckenhorster eine neue Ära ein. Neuer Spielort war fortan die schmucke Sportschule der Bundeswehr in Warendorf. Bessere Rahmenbedingungen für Spieler und Zuschauer gibt es kaum. Sogar eine eigene Halle zum Einspielen steht zur Verfügung. Zuvor mussten sich die Akteure mangels Platz in den Gängen der Umkleidekabine warmmachen. Auch für die Zuschauer war der Umzug ein Riesengewinn. Freie Sicht auf die Spielfläche, dazu zahlreiche Sitzplätze.

Aber auch die heimischen Teams hielten dem Turnier die Treue. Die Teilnehmerzahlen sind immer konstant hoch. Nie waren es weniger als 17, achtmal sogar 20. In dieser Saison haben wieder 18 Teams gemeldet, abgesagt haben lediglich der SV Rinkerode und C-Ligist SC Müssingen.

Der VfL Sassenberg gehört ebenso zu den Stammgästen wie der SC Hoetmar und Gastgeber TuS Freckenhorst. Nur eine Ausgabe verpassten die Teams aus Alverskirchen, Milte, Ostbevern, Sendenhorst, Telgte und Westbevern. Häufig dabei war auch Thorsten Butz, der bekanntlich im Sommer Trainer des SC Füchtorf wird (wir berichteten). Für die Warendorfer SU und den TuS Freckenhorst schnürte er die Sportschuhe, und das so erfolgreich, dass er mit 70 Treffern die ewige Torjägerliste anführt. Auf Rang zwei wird mit Klaus Hoppe ein wahrer Hallenfuchs geführt. Er lenkte das Spiel des SC Hoetmar so genial, dass er nicht nur 62 Tore schoss, sondern auch dreimal zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde, der wie in jedem Jahr von den Westfälischen Nachrichten mit einem Pokal ausgezeichnet wird. Mehr Ehrungen schaffte kein anderer Feldspieler.

Das Pendant zu Klaus Hoppe war Rene Bisplinghoff im Tor. Auch der Sendenhorster erhielt von der WN dreimal die Auszeichnung bester Torhüter. Fast hätte er in diesem Jahr einen vierten Anlauf nehmen können, aber aufgrund einer Verletzung musste er im Sommer ein Engagement beim TuS Freckenhorst absagen.

Den achten Anlauf auf den Titel unternimmt derweil die SG Sendenhorst. Der amtierende HKM-Sieger hatte sich im Vorjahr mit sieben Titeln wieder zum alleinigen Rekordhalter aufgeschwungen. Die Warendorfer SU schaffte vor Jahresfrist erstmals seit 2001 wieder den Sprung ins Finale, hält aber immer noch den Rekord, als einziges Teams dreimal in Serie das Turnier zu gewinnen. Von 1991 bis 1993 dominierte die Sportunion die Veranstaltung, die damals als einziges Team in der Landesliga spielte. Die 32. Ausgabe der Hallenkreismeisterschaft beginnt am 2. Januar mit der Partie Füchtorf gegen Sendenhorst. Am Sonntag, 5. Januar, wird gegen 18 Uhr dann der neue Titelträger feststehen.