Die DJK Milte ist ein Verein zum Wohlfühlen. Anders lassen sich die langen Engagements einiger Trainer der ersten Mannschaft der Rot-Weißen nicht erklären. Werner Koke blieb 16 Jahre, Jürgen Kuzniacki acht Jahre und Volker Hoffmann geht im Sommer in seine 15. Saison in Milte. Das nennt man Kontinuität. Jeder weiß, was er an dem anderen hat.
Rein sportlich zählte Milte von Mitte der 1970er-Jahre bis Ende der 1990er-Jahre zu den etablierten Teams in der Kreisliga A. Werner Koke brachte die Milter 1975 erstmals in die Kreisliga A, die damals noch 1. Kreisklasse hieß. Es sollte keine Eintagsfliege bleiben. 24 Jahre lang spielten die Rot-Weißen ununterbrochen in der Beletage des Fußballkreises Münster/Warendorf. In dieser Phase änderte sich auch einiges an der Infrastruktur. So wurde 1979 der Hauptplatz komplett neu angelegt und ein kleinerer Nebenplatz kam hinzu. Dieser ist bei Miltes Gegnern nach heute verhasst. Er besitzt nur die Mindestmaße und die Gäste haben regelmäßig große Schwierigkeiten, sich auf die beengte Spielfeldgröße einzustellen. 1986 kam das Vereinsheim hinzu. Ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte, mussten sich die Teams doch früher immer in der Grundschule umziehen und dann mit Stollenschuhen quer durchs Dorf den Asphaltweg entlang gehen, um das Spielfeld an der Hessel zu erreichen.
Eine sportliche Hochphase erlebten die Milter in den 1990er-Jahren unter Spielertrainer Jürgen Kuzniacki. Ein Glücksgriff für die DJK. Kuzniacki spielte eine Saison in der 2. Liga Nord für Holstein Kiel, dann als Wehrpflichtiger in der Verbandsliga für Eckernförde, ehe es ihn mit 20 – nach fünfjähriger Abwesenheit – aus familiären Gründen wieder in seine Sassenberger Heimat zog. Als Spieler folgten Stationen bei seinem VfL, beim FC Kaunitz und beim Oberligisten FC Gütersloh, ehe er mit 27 als Spieltrainer agierte. Die Milteraner gehörten in seiner Anfangszeit zu den Spitzenteams der A-Liga, auch wenn es zum Aufstieg nie reichte. Aber auch von den drei Vize-Meisterschaften bei der HKM (1993 – 1995) schwärmen die DJK-Fans noch heute.
Im Jahre 1999 kam abrupt das Ende. Der Abstieg drohte, Kuzniacki stieg aus. Der Verein wurde schnell fündig, trainierte doch damals Engelbert Hagemeyer die A-Junioren der DJK. Der gebürtige Warendorfer war schon damals eine schillernde Persönlichkeit: „Ich bin für Durchschnitt nicht zu haben. Entweder kämpften meine Teams gegen den Abstieg oder wir spielten um die Meisterschaft.“ Den Abstieg konnte er zwar nicht verhindern mit der DJK, dafür fiel ein Jahr später die Meisterfeier umso rauschender aus. Jene Saison war ein wahrer Krimi. Mit dem SC DJK Everswinkel lieferte sich die DJK ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Im letzten Saisonspiel reichte ein Punkt, da Everswinkel spielfrei hatte. Milte schlug Drensteinfurt II mit 10:1, Michael Heigl schoss fünf Tore. Wo Engelbert Hagemeyer war, war halt immer Karneval. „Engel war so impulsiv, da konnte es schon einmal passieren, dass das Training nach zehn Minuten abgebrochen wurde, weil die Mannschaft nicht bei der Sache war“, weiß Dirk Strotbaum noch heute zu berichten. „Aber er hatte Erfolg, es war eine grandiose Saison unter Engelbert.“
Aber ein anderer Trainer prägte den Verein noch eindrucksvoller. Volker Hoffmann beerbte 2003 Hubert Terbeck und blieb zunächst fünf Jahre. Er konnte sportlich zwar das Abrutschen in die Kreisliga B nicht verhindern, hielt dem Klub aber immer die Treue. 2008 suchte er dann eine neue Herausforderung, die er für zwei Jahre bei der Warendorfer SU II fand, dann ein Jahr beim VfL Sassenberg aktiv war, ehe er ein Jahr aussetzte. 2012 kehrte er dann aber auf den Trainerstuhl zurück, den er bis heute bekleidet. Ende offen. Milte ist wieder in der Kreisliga B etabliert. Die vier schmerzlichen C-Liga-Jahre gehören der Vergangenheit an. „2012 war für uns ein unschönes Ende“, berichtet Dirk Strotbaum. Zusammen mit der WSU III belegte sein Team, welches er mit Dirk Gröne betreute, den ersten Platz. „Gerne hätten wir Volker einen B-Ligisten übergeben, aber wir haben das Entscheidungsspiel in Westkirchen mit 1:3 verloren. Aber ein Jahr später hat es unter ihm geklappt. Volker hat uns wieder in der Kreisliga B etabliert.“