Von 1974 bis 1995 gehörten die Beelner Fußballer zu den Spitztenkräften im heimischen Fußball. 18 der 21 Jahre verbrachten die Blau-Weißen in der Bezirks- oder Landesliga. In drei A-Liga-Jahren wurden zwei Meisterschaften geholt. Doch Mitte der 1990er Jahre begann der schleichende sportliche Rückschritt, der nur 2001/02 mit einem einjährigen Gastspiel in der Bezirksliga kurzfristig unterbrochen wurde. Die aktuelle Zielsetzung dürfte eher Absicherung der A-Liga-Zugehörigkeit lauten.
Den Höhepunkt in der Vereinsgeschichte erlebten die Beelener sicherlich im Jahre 1983. Unter dem legendären Spielertrainer Jürgen Granitza – im Übrigen ein Vetter des Bundesligaspielers Karl-Heinz Granitza, der für Hertha BSC und danach sechs Jahre in den USA für Chicago Sting spielte – schafften die Blau-Weißen nach einem Staffelwechsel von der Ost-Gruppe in die Staffel 9 (Hellweg Nord) den langersehnten Aufstieg. Im Kreis Warendorf herrschte damals Glückseligkeit, denn Nachbar VfL Sassenbeg war in der Ost-Staffel verblieben und holte dort ebenfalls die Meisterschaft. Manfred Hoppe vom VfL Sassenberg und der Beelener Tönne Kammann sorgten damals dafür, dass beide Teams zusammen in einer Landesliga spielten. Dass es dann die eher unattraktive Ost-Staffel wurde, war Pech. Auch sportlich lief es für beide heimischen Teams nicht optimal. Nach nur einem Jahr ging es zurück in die Bezirksliga.
Nach Trainergrößen wie Franz Kowarsch, Rolf Versen (beide 4 Jahre) und Jürgen Granitza (3 Jahre) verpflichteten die Blau-Weißen einen gewissen Toni Schmitz aus Avenwedde. Kaum jemand kennt ihn heute noch. Auch seine Erfolgsbilanz war ausbaufähig. Er musste als erster Trainer in Beelen gehen, war einer von vier vorzeitigen Abgängen.
Für Aufsehen sorgte auch das nötig gewordene Entscheidungsspiel 1988 gegen den SuS Ennigerloh. Die Beelener siegten am letzten Spieltag daheim gegen Schlusslicht BV Hamm 09 klar mit 3:0. Aber auch Mitabstiegskonkurrent Ennigerloh schaffte überraschend einen 4:2-Sieg beim SV Herringen – Punktgleichheit. Im Warendorfer Stadtstadion besiegte die Neukötter-Truppe am 5. Juni 1988 Ennigerloh vor 625 Zuschauern mit 3:1. Lui Amsbeck war wie so häufig der sichere Rückhalt. Auf dem Feld gaben Heitvogt, Feuersträter und Bonkamp den Ton an. 1990 folgte dann der zweite Abstieg aus der Bezirksliga. Spielertrainer Rainer Kisker hatte wenig Glück, auch wenn ihm das beste Material zur Verfügung stand. „Er wollte damals spezielle Bälle für 150 DM haben“, weiß Beelens zweiter Vorsitzender Manfred Gnegel zu berichten. Auf die Frage, warum es die sündhaft teuren sein sollte, entgegnete er, dass man damit besser Tore schießen könne. Dumm nur, dass der Gegner noch besser traf. Beelen stieg als Drittletzter ab und kassierte die zweitmeisten Gegentreffer (43:69).
Weitere herausragende Trainer waren zweifelsohne Radi Schmitz und Ralf Engbert. Beide stiegen mit ihren Teams in die Bezirksliga auf, blieben drei und vier Jahre. Unter keinem anderen Übungsleiter gelang mehr eine A-Liga-Meisterschaft. Aufstiege gab es dennoch im Neumühlenstadion, doch alles eines Etage tiefer. Längst im Mittelfeld der A-Liga angekommen mussten die Blau-Weißen immer mehr den Blick nach unten richten. 2008 erwischte es die Beelener das erste Mal. Friddy Hofene hatte das wohl schon geahnt und bereits nach dem ersten Spiel der Saison (2:6 bei der Warendorfer SU II) das Handtuch geworfen, nachdem er sich zuvor zwei Jahre im Mittelfeld tummelte.
Den nächsten Aufreger verursachten die Verantwortlichen selbst. Die Posse um Michael Wester schlug 2011 hohe Wellen. Zunächst wird verlängert, dann aufgelöst. Trainer sauer, Spieler sauer, aber der Vorstand hat mit Helge Bittner vom SC Füchtorf bereits einen Nachfolger. Oben angreifen wolle man, doch ein Dutzend Akteure drohten mit Abgang. Bittner war das zu heiß und kam nicht. Geschadet hat es ihm nicht, aktuell ist er Co-Trainer beim Oberligisten Viktoria Clarholz. Beelen hingegen pendelte fortan zwischen A- und B-Liga.