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Der Beitrag wurde erstellt für die Westfälische Nachrichten, Ausgabe Warendorf

Wenn Andreas Strump am morgigen Sonntag zum Trainingsauftakt den Feidiek betritt, schreibt er Geschichte, Feckenhorster Vereinsgeschichte. Es wird seine sechste Saison beim TuS an der Seitenlinie, damit wird er zum Rekord-Trainer der Schwarz-Gelben.

Eigentlich habe ich die Einstellung, maximal vier Jahre bei einem Verein zu bleiben, doch Freckenhorst ist eine ganz andere Hausnummer. Hier war ich lange als Spieler aktiv, die Beziehung ist eine ganz besondere“, erklärt Strump die lange Verweildauer. Sechs Jahre war der Mitttelfeldstrategie für die Feidiek-Elf am Ball. 2005 entschied er sich dann, die Rollen zu wechseln und wurde zunächst Übungsleiter in Alverskirchen. Seine Trainerlaufbahn verlief ähnlich erfolgreich wie die als Spieler. Nach Alverskirchen führte er die Telgter Reserve eindrucksvoll in die A-Liga, ehe ihn dann der Ruf der TuSler ereilte. Nach einer durchwachsenen A-Liga-Saison 2012/13 waren die Freckenhorster auf der Suche nach einem Trainer schnell fündig geworden. Im Premierenjahr blieb der Sprung in die Bezirksliga noch verwehrt, hinter dem VfL Sassenberg sprang nur die Vizemeisterschaft heraus. Ein Jahr später war es wieder Platz zwei, aber in der eingleisigen A-Liga, was zu einem Aufstiegsduell gegen die SpVg Oelde führte. Der Ausgang ist bekannt, der TuS kehrte zurück und Strump war fortan Bezirksliga-Trainer. „Diese Entscheidungsspiele gegen Oelde waren ein Highlight meiner Trainerkarriere, ein tolles Gefühl, so aufzusteigen.“ Auch die Aufgabe eine Klasse höher meisterte er mit Bravour, hat die Freckenhorster wieder in der Klasse etabliert, der bei vielen seiner Bezirksliga-Abenteuer aber gegen den Abstieg spielte.

Seit jeher pendelten die TuSler immer zwischen diesen beiden Ligen. Der erste Aufstieg nach dem 2. Weltkrieg glückte 1953 verbunden mit dem sofortigen Abstieg. Dann folgte von 1956 bis 1962 eine sechsjährige Bezirksliga-Phase. In den 70er- und 80er-Jahren war die Verweildauer des TuS in der Bezirksliga eher gering. Die Ende letzten Jahres verstorbene Ikone „Hermi“Goldstein führte den TuS 1976 zur Kreisliga-Meisterschaft. Noch heute schwärmen alte TuSler vom „Goldköpfchen“, der aber nach dem Abstieg 1978 seinen Stuhl räumen musste. Fortan blieb kein Trainer mehr als vier Jahre beim TuS. Auf diese Dauer brachten es Friedo Köster, Dieter Rengers und Richard Walz, wobei der TuS unter dem Ex-Profi eine besondere Blütezeit erlebte. Der Coup von Fußball-Obamnn Dieter Nienberg war seinerzeit grandios, wenn auch die Rahmenbedingungen plötzlich aus den Fugen gerieten. Der TuS kämpfte 2003 gegen den Abstieg aus der Bezirksliga. Jochen Terhaar wurde im März entlassen, aber Feuerwehrmann Radi Schmitz kam zu spät, er konnte den Abstieg nicht verhindern. Walz kam trotzdem, und mit ihm der Erfolg. Eine grandiose Meisterschaft in der A-Liga, von der der damalige Spieler Andreas Strump noch heute schwärmt: „Die Saison 2003/04 war genial. Wir haben eine fast perfekte Saison gespielt..“ Walz stelte auch zwei neue Vereinsrekorde auf. 2006 und 2007 feierte der TuS die Vizemeisterschaft in der Bezirksliga, das gab es vorher noch nie.

Nach der Ära Walz wurde es auf dem Trainerstuhl wieder turbulent. In den beiden Folgejahren wurde der Trainer vorzeitig ausgetauscht, der Abstieg folgte dann 2010 nach sechs Jahren. Für fünf Jahre nistete sich der TuS dann wieder in der A-Liga ein, eher der neue Rekord-Coach die Gelb-Schwarzen in die Bezirksliga zurückführte.

Gibt es denn auch ein siebtes Jahr für Andreas Strump? „Ich weiß es heute nicht. Wir müssen zunächst einmal die kommende Saison über die Bühne bringen, dann werden wir sehen. Aber sollte das Engagement beim TuS nächsten Sommer enden, werde ich wohl erst einmal eine Pause einlegen.“