Der letzte Spieltag der 3. Liga fand zwar schon am ersten Maiwochenende statt, doch die letzte Entscheidung gab es erst am vergangenen Wochenende. Die Reduzierung der 2. Handball-Bundesliga auf 18 Teams bringt es mit sich, dass nicht mehr alle vier Drittligameister direkt aufsteigen können. Nur drei der vier Titelträger schaffen den Sprung in die 2. Liga. Aufstiegsspiele bringen hier Klarheit, und die absolvierte der Westmeister HSG Krefeld mit Bravour. Zwar ging das Hinspiel vor heimischer Kulisse gegen Empor Rostock mit 23:24 verloren, dafür setzten sich die Rheinländer aber auswärts mit 24:22 durch und steigen auf.
Die HSG beherrschte die Weststaffel deutlich, auch wenn der Saisonauftakt gegen Aufsteiger TuS Spenge gleich misslang (23:24). Am neunten Spieltag standen die Rheinländer auf Rang eins, den sie bis zum Saisonende nicht mehr abgaben. Die Bilanz ist überragend. Sie waren daheim und auswärts sowie in der Hin- und der Rückrunde jeweils das beste Team. Coach Ronny Rogawska hatte den besten Angriff zur Verfügung, der im Schnitt 29,6 Tore pro Spiel erzielte, zudem verfügte er auch über die beste Abwehr, die nur 23,4 Tore durchschnittlich pro Spiel zuließ.
Das Team der ASG konnte da natürlich nicht mithalten, dennoch absolvierten die heimischen Handballer eine unbeschwerte Saison. Vor allem im ersten Saisondrittel spielte die Bertow-Truppe groß auf, verlor von den ersten zehn Spielen nur zwei, und die auch nur knapp mit jeweils mit zwei Toren Unterschied. Die Belohnung war Rang vier. An diesen Höhenflug schloss sich allerdings gleich eine Niederlagenserie von sechs Schlappen am Stück an und den damit verbundenen Absturz auf Tabellenplatz zehn. Mitte Dezember konnte die Misere zwar mit einem glanzvollen Sieben-Tore-Sieg über den Longericher SC beendet werden, doch die Freude war nur von kurzer Dauer, da es zum Jahresabschluss beim Abstiegskandidaten SG Langenfeld mit 23:35 eine deftige Abfuhr gab.
Doch die Ahlener erholten sich in der Winterpause, kamen gestärkt zurück und legten eine Serie von vier Siegen hin, verloren ein Match und siegten dann wieder zweimal. Schon zum damaligen Zeitpunkt war der Klassenerhalt perfekt. Danach fiel die Spannung ab, es sprang nur noch ein Sieg aus den letzten sechs Spielen heraus, allerdings gehörten vier der sechs Gegner auch zu den vier besten Teams der Liga.
Wie schon im Vorjahr war Mattes Rogowski der beste Schütze im Team. Der Rückraum-Shooter landete mit seinen 166 Toren auf Rang sechs der Torjägerliste. Im Vorjahr hatte er zehnmal häufiger getroffen und war drittbester Torschütze der West-Staffel geworden.
Erstmals in der Drittligageschichte konnte die HSG in einer Saison 14 Siege einfahren. Selbst in der ersten Spielzeit nach dem Abstieg, als der Klub noch unter HSG Ahlen-Hamm II firmierte und Siebter wurde, sprangen nur 13 Siege heraus. Dennoch war die Platzierung gegenüber dem Vorjahr um einen Rang schlechter, auch wenn die ASG fünf Zähler mehr holte. Nur einmal in der neunjährigen Historie der 3. Liga West holte ein Tabellenzehnter mehr als diese 29 Zähler. In der Premierensaison 2010/11 sammelte der OHV Aurich 31 Zähler.
Die Aufsteiger hatten es in der abgelaufenen Saison besonders schwer. Vier Neulinge traten an, so schaffte es rechnerisch schon einmal ein Team, da es nur drei Absteiger gab. Aber mehr schaffen den Klassenerhalt auch nicht. Varel/Altjührden, Langenfeld und Großenheidorn mussten nach nur einem Jahr wieder den Gang in die Oberliga antreten. Dagegen wusste der TuS Spenge zu überzeugen, wurde Vierter. Das einzige Team, gegen das die Ostwestfalen beide Spiele verloren, war die Ahlener SG.
Der Text ist für die Ahlener Zeitung erstellt worden und auch hier abrufbar:
https://www.wn.de/Sport/Lokalsport/Ahlen/3804102-Handball-3.-Liga-West-So-viele-Siege-wie-noch-nie-Ahlener-SG-mit-neuen-Bestmarken-in-Liga-drei